Mutiger Auftritt in der Senftstadt
Der 12. Spieltag der Oberliga Süd führte die Seipel-Elf in die traditionsreiche Senftstadt nach Bautzen. Am Ende der 90 Minuten stand zwar „nur“ eine Punkteteilung, doch das Gefühl war ein anderes als in den Wochen zuvor: Leidenschaft und mutiger Fußball – das waren die Zutaten, mit denen der SCH diesmal überzeugte. Gerade die Leistung im ersten Durchgang und bis weit in die zweite Halbzeit hinein macht Hoffnung. Beim zuletzt starken Gastgeber FSV Budissa Bautzen konnte der SCH ein Ausrufezeichen setzen – und der Punkt könnte sich am Ende noch als wertvoll erweisen.
Leon Göbel bringt den SCH in Führung
Die Blau-Weißen traten von Beginn an selbstbewusst auf, kombinierten sauber und verteidigten diszipliniert. Kurz vor der Pause durften die mitgereisten Eichsfelder jubeln: Leon Göbel brachte den SCH in der 40. Minute verdient in Front!
Nach einem energischen Ballgewinn schaltete sich der Abwehrspieler mutig in die Offensive ein, kombinierte stark und war schließlich am zweiten Pfosten zur Stelle – 1:0 für den SCH! Ein Treffer, der den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt perfekt widerspiegelte.
Bautzen gleicht spät aus
Dieses 1:0 hatte lange Bestand. Erst in der Schlussphase gelang den Gastgebern durch Jannik Käppler der Ausgleich zum 1:1 (80.). In dieser Phase erhöhte Bautzen den Druck massiv – vor allem über zahlreiche weite Einwürfe und gefährliche Eckbälle. Nach einer solchen Standardsituation fiel dann auch der Treffer zum Ausgleich. Der bis dahin starke Bennet Fröhlich hielt unsere Mannschaft mehrfach im Spiel, war beim Tor aber chancenlos.
Verpasste Chancen rächen sich
So ärgerlich der späte Gegentreffer auch ist, der SCH hätte das Spiel schon viel früher für sich entscheiden können, ja sogar müssen. Mehrfach hatten unsere Jungs die Gelegenheit, den Deckel draufzumachen.
„Wir müssen bis zur Halbzeit mit zwei Toren und nach 60 Minuten mit drei Toren Vorsprung führen“, brachte es Trainer Benedikt Seipel nach dem Spiel auf den Punkt. Allein Robin Vogt und Maciej Wolanski vergaben aussichtsreiche Chancen frei vor dem gegnerischen Tor, und auch ein Schuss von Jannik Jeschke aus spitzem Winkel landete nur am Außennetz.
Kräfte schwinden – Moral bleibt
In der Endphase merkte man dem Team an, dass die Kräfte schwanden. Aufgrund vieler kränkelnder Spieler musste am Donnerstag sogar eine Trainingseinheit abgesagt werden – umso bemerkenswerter, mit welchem Einsatz und welcher Leidenschaft die Mannschaft in Bautzen auftrat.
„Wir haben es 60 Minuten lang richtig gut gemacht, aber wir müssen in der Lage sein, das auch über 80 oder 90 Minuten abzurufen“, sagte Seipel nach der Partie.
Ein Punkt mit Charakter
Auch wenn am Ende „nur“ ein Punkt heraussprang, war dieser Auftritt ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt, kämpft und an sich glaubt.
Ein Punkt, der Mut macht – und vielleicht mehr wert ist, als er auf den ersten Blick scheint. Aber wir nehmen den Punkt mit ins Eichsfeld.
Spieldaten
FSV Budissa Bautzen – 1. SC 1911 Heiligenstadt 1:1 (0:1)
FSV Budissa Bautzen
Herrmann – D. Rohlik – A. Rohlik – Zech – Kloß (72. Böhme) – Hennig – Hentsch – Orosz (59. Orosz) – Cellarius (59. Hanisch) – Käppler – Haustein (59. Haustein)
SC Heiligenstadt
Fröhlich – Wolanski – Köhler – Göbel – Jeschke (72. Berger) – Möhlhenrich – Schnellhardt – Vogt (83. Michalek) – Pietsch – Gorges – Bako
Schiedsrichter
Stein
Zuschauer
258
Tore
0:1 Göbel (40.), 1:1 Käppler (80.)
